22.04.2014 | RB (via Baskinfo/Indymedia Linksunten)

Exakt zwei Jahre nach dem Tod eines Fußballfans von Athletic Bilbao durch Gummigeschosse der baskischen Polizei Ertzaintza ist die Forderung nach einer Aufklärung der Verantwortlichkeiten erneut laut an die Öffentlichkeit getragen worden. Das aus Familie und Freund/innen bestehende Soli-Komitee war im Menschenrechts-Ausschuss des baskischen Parlaments eingeladen und verurteilte dort scharf den Stillstand bei den Ermittlungen. Am Jahrestag der Schüsse fand eine Ehrung der Familie am Tatort statt, gefolgt von einer stattlichen Demonstration durch die Innenstadt und einem Konzert am Arenal-Park. Vor dem letzten Heimspiel von Atheltic gegen Malaga am vergangenen Montag gab es schließlich erneut eine Demonstration der Fangruppen. In den vergangenen 2 Jahren hat sich gezeigt, dass auch die neue baskische Regierung keinerlei Ermittlungsinteresse zeigt. Im Gegenteil. Heimliche Mitschnitte aus dem Polizeifunk gelangten an die Öffentlichkeit, die belegen, dass der tödliche Polizeieinsatz ohne jegliche Grundlage befohlen worden war. Mehr: der Befehlshaber des Einsatzes, der erst spät identifiziert werden konnte ist von der Regierung mittlerweile zum Chef der Ertzaintza befördert worden. Für die Familie und die Solidaritätsgruppe ist dies ein offener Affront. Anhörungen vor Gericht haben ergeben, dass von den 10 am Einsatz beteiligten Polizisten ein einziger Schüsse einräumt. Anklage wurde bisher nicht erhoben. Offenbar spielen Justiz und Behörden auf Zeit. (RB)

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